Pressemitteilung 2. Juni 2014

Preisverleihung beim 14. Nippon Connection Filmfestival
Bewegende Familienkomödie, Dokumentarfilm über japanische Fleischerei
und Psychodrama sind die diesjährigen Gewinner

Nach sechs Festivaltagen, prall gefüllt mit faszinierenden Filmen, Begegnungen und Eindrücken, endete das 14. Japanische Filmfestival Nippon Connection. Am Sonntag, den 1. Juni 2014 fand im Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt die große Preisverleihung statt. Die Organisatoren zeigten sich rundum zufrieden mit dem entspannten und erfolgreichen Festivalverlauf. Auch bei den rund 16.000 Besuchern kam das diesjährige Programm gut an. Zahlreiche Veranstaltungen waren ausverkauft. Die Zahl der eigens aus Japan angereisten Filmemacher und Künstler erreichte dieses Jahr mit über 70 Gästen einen Rekord. Gerhard Wiesheu, Mitglied des Partnerkreises des Bankhauses Metzler und langjähriger Förderer, bezeichnete das immer noch ehrenamtlich organisierte Festival als äußerst wichtige Institution in der Region. „Nippon Connection bringt die Menschen zusammen“, betonte auch der japanische Generalkonsul Hideyuki Sakamoto.

Der vom Publikum verliehene Nippon Cinema Award ging dieses Jahr an den Regisseur Azuma Morisaki. Seine warmherzige Familienkomödie Pecoross' Mother and Her Days über das Thema Demenz brachte die Zuschauer zum Lachen und rührte gleichzeitig zu Tränen. Der Preis wird vom Frankfurter Bankhaus Metzler gestiftet und ist mit 2.000 Euro dotiert.

Auch für den erstmals verliehenen Nippon Visions Audience Award stimmte das Publikum fleißig ab. Es wählte den außergewöhnlichen Dokumentarfilm Tale of a Butcher Shop von Aya Hanabusa. Die Regisseurin begleitet darin mit liebevollem Blick für Details eine kleine, familienbetriebene Fleischerei und zeigt auch die Diskriminierung, unter der diese Berufsgruppe in Japan zu leiden hat. In Zusammenarbeit mit dem Japanischen Kulturzentrum Frankfurt erhält die Newcomerin ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Die Gewinnerin des fünften Nippon Visions Jury Award ist die junge Regisseurin Natsuka Kusano, die ihren Preis persönlich entgegennahm. In ihrem Langfilm-Debüt Antonym beschäftigt sie sich mit Gegensätzlichkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Die international besetzte Jury bestand aus Alex Oost, Leiter des Camera Japan Festivals in Rotterdam, dem renommierten Filmkritiker Mark Schilling und dem Filmwissenschaftler Alexander Zahlten von der Harvard University. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der wohlüberlegten und experimentellen Konstruktion, mit der das komplexe Thema behandelt wurde. „Wir wollen unbedingt ihr nächstes Werk sehen“, so Jurymitglied Alexander Zahlten. Der Preis, eine Untertitelung für den nächsten Film, wird von der Japan Visualmedia Translation Academy (JVTA) aus Tokio gestiftet. Eine lobende Erwähnung in der Kategorie Nippon Visions erhielt außerdem der Film Friendship von Mikihiro Endo. Die Jury betonte die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Takeshi Yamamoto.

Zum dritten und letzten Mal wurde der VGF Nippon in Motion Award in Kooperation mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) vergeben. Der erste Preis in Höhe von 250 Euro wurde per Online-Voting an den 12-Sekunden-Kurzfilm Onigiri no Origami von Christine Mai und David Clausmeier verliehen.

Nach der Preisverleihung wurde der Abschlussfilm Like Father, Like Son von Hirokazu Koreeda gezeigt. Nächstes Jahr feiert Nippon Connection sein 15. Jubiläum. Der Termin steht bereits fest. Vom 2. bis 7. Juni 2015 werden sich das Künstlerhaus Mousonturm und das Theater Willy Praml in der Naxoshalle wieder für sechs Tage in ein Zentrum japanischer Filmkultur verwandeln.